UNESCO-Welterbe im Harz - Bergwerk Rammelsberg

Weit mehr als 1000 Jahre wurde am Rammelsberg in einer der größten zusammenhängenden Erzlagerstätten der Welt ununterbrochen Erz abgebaut. Die damit verbundenen montanhistorischen Sachzeugen sind zu Recht Deutschlands erstes UNESCO-Weltkulturerbe der Technik geworden. Bei Besucherführungen über und unter Tage sind beeindruckende Montandenkmale aus neun Jahrhunderten und spannende Zeugnisse menschlicher Arbeit zu sehen.

Bergwerk Rammelsberg

In den 200 Jahre alten Roeder-Stollen fährt man zu Fuß ein – durch schmale Strecken, weite Radstuben und vorbei an hölzernen Wasserrädern. Zu den Maschinen des modernen Bergbaus gelangt man dagegen mit der Grubenbahn. Hautnah spürt man die Bedingungen der Arbeit der Bergleute, die trotz aller Technik immer hart und gefährlich war. Während der Abenteuer-Tour taucht man in den farbenprächtigen 800 Jahre alten Rathstiefsten Stollen ein.

In den Übertageanlagen befindet sich eines der spannendsten Bergbaumuseen Europas. Die markante Erzaufbereitung der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, die auch Zeche Zollverein in Essen entwarfen, wird durch einen Schrägaufzug erschlossen. Die Werkssiedlung und eine Kulturlandschaft aus Bergwiesen, Halden, Erzfuhrwegen und Relikten des Bergdorfs verbinden das Bergwerk Rammelsberg mit der Altstadt von Goslar.

Impressionen

  • © Weltkulturerbe Rammelsberg

    Wandbild Lohnhalle

    Die Lohnhalle des Bergwerks Rammelsberg von 1938 diente zeitweilig der nationalsozialistisch ausgerichteten Werksleitung als Appellraum. Dabei war das Wandbild an der südlichen Stirnseite propagandistisch bedeutungsvoll:
    Nach der Schicht sollte der Bergmann sich nicht ins Private zurückziehen, sondern Dienst an der Gemeinschaft leisten; das Individuum sollte in der Masse aufgehen. Um in die Kaue zu gelangen, mussten die Bergleute die Lohnhalle durchqueren und wurden so täglich mit dieser Erwartung des nationalsozialistischen Staates konfrontiert. Durch Übermalungen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Bildaussage in ihr Gegenteil verkehrt.

  • © Weltkulturerbe Rammelsberg

    Schmiede

    Schmieden bzw. die sogenannten Bergschmieden waren für den Bergbau über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Bestandteil um den Gesamtbetrieb eines Bergwerkes gewährleisten zu können.
    Auch in der Rammelsberger Schmiede, erbaut im Jahre 1924, wurden alle Metall-Arbeiten des Bergwerksbetriebes ausgeführt. Von der Herstellung eigenen Werkzeugs bis hin zur Reparatur von Achsen. Die Schmiede verfügte über einen Anschluss an das Gleissystem des Rammelsberges, war also mit schienengebundenen Fahrzeugen von jedem Punkt des Betriebs über und unter Tage direkt erreichbar. Heute wird der Raum für Veranstaltungen genutzt.

  • © Stefan Sobotta Weltkulturerbe Rammelsberg

    Dauerausstellung

    Im ehemaligen Magazingebäude befindet sich auf drei Etagen die zentrale kulturhistorische Ausstellung des Rammelsberges. Am Beispiel der weit über tausendjährigen Geschichte des Rammelsberger Bergbaus zeigt sie den Einfluss der täglichen Arbeit der Bergleute auf ihr Leben. Die allumfassende Durchdringung der Arbeit auf soziale, wirtschaftliche und technische Gegebenheiten bis hin zu Zeugnissen aus Kultur- und Kunstgeschichte, der Religiosität oder der Fest- und Freizeitkultur der Menschen in Goslar werden hier dargestellt.

  • © Stefan Sobotta Weltkulturerbe Rammelsberg

    Vitriole

    Anders als erwartet werden könnte in einem Bergwerk, ist es im Rammelsberg nicht nur schwarz, sondern an manchen Stellen leuchtet der Berg in bunten Farben. Man nennt diese farbenprächtigen Zapfen, Tropfen, Flächen, Näpfchen, Rinnen, Stäbchen und Wellen: Vitriole. Naturwissenschaftlich gesehen ist Vitriol eine Sammelbezeichnung für alle in Wasser löslichen Salze zweiwertiger Schwermetalle wie beispielsweise Eisen, Zink, Mangan und Kupfer. Vitriole entstanden infolge des Feuersetzens, bei dem große Holzfeuer unter Tage entfacht wurden, um das Erz mürbe zu machen.

  • © Hansjörg Hörseljau Weltkulturerbe Rammelsberg

    Mineralienausstellung

    Die von der Preussag AG übernommene Lagerstättensammlung bildet den Kernbestand der Mineraliensammlung am Weltkulturerbe Rammelsberg. Doch auch Rammelsberger Bergleute haben bei ihrer Arbeit untertage gewöhnliche und außergewöhnliche Mineralien mitgenommen und aufbewahrt. Die Mineralien geben tiefe Einblicke in den erdgeschichtlichen Aufbau der Lagerstätten des Rammelsberges. Die Mineraliensammlungen der Preussag zeigt aber auch, mit welcher Intensität das Unternehmen über Jahrzehnte nicht nur in Deutschland, sondern weltweit versucht hat, neue Erzlagerstätten zu erkunden und zu erforschen. Die Mineraliensammlungen der Bergleute geben Einblicke in die Welt der Arbeitserinnerungen. Welche Dinge waren für die Bergleute wichtig, wenn sie sich ihrer Arbeit erinnern wollten?

  • © Stefan Sobotta Weltkulturerbe Rammelsberg

    Erzaufbereitung

    Die in sieben Stufen an den Hang gebaute Erzaufbereitung dominiert die übertägigen Anlagen des Rammelsberges. Sie wurde 1936 nach Plänen der Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer errichtet, die einige Jahre zuvor bereits die Essener Zeche Zollverein geplant hatten.
    Auf den verschiedenen Ebenen durchlief das im Bergwerk gewonnene Erz einen aufwändigen Aufbereitungsprozess. Es wurde zu feinem Staub vermahlen und anschließend durch Aufschäumen in einer wässrigen Suspension, der Trübe, konzentriert.

    In den 1930er Jahren war diese Technologie, die so genannte Flotation, hoch innovativ. So konnten Ertrag und Wirtschaftlichkeit des Erzbergwerks deutlich gesteigert werden.

    Das Museum bietet geführte Touren durch die Erzaufbereitung, bei denen die Besucher in Begleitung eines Grubenführers die einzelnen Stufen der Erzaufbereitung an den originalen Maschinen kennenlernen.

Infos & Öffnungszeiten

Bergwerk Rammelsberg

Bergtal 19, 38640 Goslar
Tel. 05321-750-0

www.rammelsberg.de

April bis Oktober täglich
9.00 bis 18.00 Uhr
November bis März täglich
9.00 bis 17.00 Uhr
24.+31. Dezember geschlossen

Wegbeschreibung

Kontakt & Ansprechpartner

Morea Deden M.A.


Marketing

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